Montag, 2. Januar 2012

Indien Teil I: Pushkar



This is part of your Indian travel experience!, sagte der der Travel agent mit einem müden Lächeln. Doch um 5:30h morgens in einem versmogten, hektischen und stinkenden Delhi war ich nicht wirklich zu Scherzen aufgelegt: Mein Zug, der mich binnen 6 Stunden in einem halbwegs komfortablen 1.Klasse Abteil nach Pushkar bringen sollte, war kurzerhand gecancelt wurden.

In Deutschland steigt man in diesem Fall einfach in den nächsten Zug - nicht so in Indien. Hier fährt ein Zug nur einmal pro Tag, Reservierungen müssen Wochen im Voraus gebucht werden. Nach kurzer Schnappatmung und durchdrehendem Kreislauf bei dem Gedanken, meinen Geburtstag völlig alleine in Delhi verbringen zu müssen, ließ ich mich am Bahnhof von einem freundlich Sikkh dazu überreden, die Strecke mit einem "super deluxe travel coach" zu fahren. Nunja.

Aus den angegebenen 7 wurden 15 äußerst rumpelige Stunden, mein iPod machte noch vor der Hälfte der Strecke schlapp (Lesen ist bei dem Geschüttel absolut unmöglich) und der Proviant war ebenfalls schnell aufgebraucht - doch kurz vor Mitternacht durfte ich meinen Rucksack endlich über den zu dieser Zeit bereits ausgestorbenen Main Bazaar von Pushkar schleppen und dem Mann entgegen laufen. Dass uns vor der finalen Umarmung auch noch zwei (heilige!) Kühe den Weg versperrten, verbuche ich als lustige Anekdote...

Die folgenden zwei Tage in unserem wunderbaren, von oben bis unten begrünten "Haveli" mit charmanter Dachterrasse waren auf jeden Fall sehr entspannend. Wie bei meinem letzten Besuch habe ich mich auch diesmal dazu überreden lassen, mit einem "Priester" (fake or not fake?) die traditionelle Gebetszeremonie am heiligen See durchzuziehen, die mich mit einem knallroten Punkt auf der Stirn zurückließ - den zahlreichen Schlangenverkäufern habe ich mich dann aber doch lieber entzogen. Wanna buy a nice cobra? Yes yes? Good price!






3 Kommentare:

Corrisande hat gesagt…

Wow - einfach super beeindruckend, allein schon die Bilder. Ich finde es einfach toll, so mehr oder weniger 'alltägliche' Bilder aus einem so romantisch verklärten Land zu sehen - da gefällts mir fast noch besser :)

Fee ist mein Name hat gesagt…

Solche Geschichten erlebt man doch, um sie später seinen Enkeln zu erzählen :)! Obwohl die dann wahrschienlich fragen werden: Oma, was ist ein iPod :)?! Schöne Bilder hast du gemacht, ich hoffe es kommen noch mehr.... Liebe Grüße, Fee

Fräulein Julia hat gesagt…

@FeeMail: Ich habe für jede Station ein paar Bilder rausgesucht - es kommt also noch mehr, ja :)

@Corrisande: Das ist das Problem an Indien: Alle Dokumentationen & Fotos verklären es eben romantisch und lassen es total friedlich aussehen - dabei ist dieses Land ziemlich nervenaufreibend anstrengend (und natürlich doch irgendwie faszinierend)