Donnerstag, 19. März 2009

Literaturpapst, Blitzlichtgewitter und viel Rotwein



Was für ein Abend! Ich sollte viel häufiger auf Filmpremieren gehen! Ausgestattet mit der Spiegelreflex hatte ich mich pünktlich um 18 Uhr im Köln-Ehrenfelder Cinenova eingefunden, wo ja heute für geladene Gäste (und natürlich massenhaft Presse) die erste öffentliche Vorführung von "Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben" stattfand.

Matthias Schweighöfer kam äußerst schüchtern und verlegen über den roten Teppich geschlichen (seine hochschwangere (Ex-)Freundin nahm den Hintereingang, um Klatsch zu vermeiden) und zog ein etwas schiefes Gesicht in meine Kamera (es wurde zu einem Lächeln, aber in dem Moment machte natürlich der Blitz schlapp...); Der grandiose Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki kam ebenfalls angeschlichen, was jedoch wohl eher an seinem äußerst fortgeschritten Alter von 89 Jahren liegt. Umringt von Kameras und Mikrofonen kämpfte er sich durch die Menge - ich bin im Nachhinein sehr überrascht, dass ich ein so tolles Bild von ihm schießen konnte (er hatte allerdings mein Objektiv auch schon fast auf der Nase kleben...)

Der Film - eine exzellente WDR und Arte-Produktion - war wie erwartet wundervoll. Auch wenn das Adjektiv hier zugegebenermaßen etwas unpassend ist, handelt der Film doch von der grausamen Jugend Reich-Ranickis im Warschauer Ghetto, der überstürzten Hochzeit mit seiner Frau Tosia und dem monatelangen Versteck bei einer nicht-jüdischen Familie auf dem Land. Der Literaturpapst himself saß während der Aufführung nur zwei Meter neben mir, wodurch ich es nicht verhindern konnte, ständig zu ihm hinüber zu blinzeln. Er hatte den Film schon gesehen (und überhaupt war es ja sein eigenes Leben), war aber dennoch tief ergriffen. Und ich erst.

Nachdem wir den Film mit einer ordentlichen Portion vom Buffet plus herrlich cremigem Tiramisu und einem guten Glas Rotwein verdaut hatten, gab es dann sogar noch die Biographie umsonst dazu. Und auch wenn es wahrscheinlich furchtbar bescheuer klingt - aber wir Mädels haben uns das Buch von Herrn Schweighöfer unterschreiben lassen. Nicht vom Autor. Der war nämlich schon gegangen...

Der Film läuft am übrigens am 10.April auf ARTE und am 15.April auf ARD. Wer Zeit hat, bitte nicht verpassen!

5 Kommentare:

nicki hat gesagt…

Gemerkt! 15. April!

mademoiselle mari hat gesagt…

ich werd ihn mir auch auf jeden fall ansehen!ein schönes wochenende!

Anonym hat gesagt…

wieso denn exfreundin??

Fräulein Julia hat gesagt…

Ich hab nur die Munkeleien des Abends wiedergegeben ;)

Anonym hat gesagt…

achsoo ;-) ich dachte es wär jetzt offiziell. sowas habe ich nämlich auch schon gehört