Dienstag, 11. Juni 2013

//Ahrenshoop, der Jazz ist da!//

Eine Pressereise fühlt sich immer ein bisschen an wie Klassenfahrt - allerdings mit wildfremden Leuten die (so läuft der Journalismus in Deutschland!) meistens fast doppelt so alt sind wie man selbst und fast ausschließlich dem männlichen Geschlecht angehören. 

Schwamm drüber, denn die sieben Herren der Schöpfung, die mit mir die vier Tage auf der zuckersüßen Halbinsel Fischland-Darß-Zingst verbrachten (plus eine weitere Quotendame), waren die perfekten Begleiter für Diskussionen über unseren Beruf - und zum Quatsch machen.

Denn wer wie ich beim Dinner mit dem Bürgermeister angesichts von drei Gabeln, drei Messern, einem grätigen Riesenfisch und den zu jedem Gang neu gereichten Alkoholika ins Schwurbeln kommt, der muss danach einfach bei Sonnenuntergang auf der Zingster Seebrücke alte Seemanslieder singen dürfen. 

Achja, der Grund für diese Reise, die auf den charmanten Tourismusverband von MeckPomm zurückgeht, war natürlich nicht (ausschließlich) das gemeinsame Besäufnis und das Schlafen in übergroßen Hotelzimmern mit Meerblick, sondern: Die Kunst. 

Ahrenshoop schmückt sich nicht umsonst mit dem Titel "Künstlerkolonie" - hier wird wirklich an jeder Ecke gemalt. Und gar nicht mal so schlecht, von Hausfrauenkunst wenig bis gar keine Spur. Stattdessen zarte Malereien von Bodden und Meer, träumerische Himmelsbilder und die Liebe zu den örtlichen Traditionen (& zu Jazz, den man dort aber unbedingt "Jatz" aussprechen sollte!)

Zurück in der Stadtluft war ich zum einen randvoll mit Fisch, zum anderen mit Inspiration für meine Artikel. Und dem Versprechen, ganz bald wieder zu kommen - Berlin ist schließlich nur einen Katzensprung entfernt. 

(einige der Bilder findet ihr auch bei instagram)

11 Kommentare:

Fanny Heather hat gesagt…

Boah, jetzt möchte ich da auch hin!

Katy hat gesagt…

Ich liebe die Seebrücke auf Zingst! War schon viel zu lange nicht mehr dort, das muss unbedingt geändert werden!

dorette hat gesagt…

Der Darß, ich liebe ihn! :)

Anonym hat gesagt…

Hallo Julia,

eigentlich lese ich Deinen Blog ja sehr gern. Aber was war das denn? Da laden die Euch ein, damit ihr esst und Euch betrinkt? Ich finde, das ist fast schon Bestechung!!! Ich bin ja keine Journalistin, aber ist das normal?

Marga

Fräulein Julia hat gesagt…

@Marga: Ja, das ist normal (auch die großen Zeitungen und Zeitschriften füllen ihre Reiseteile auf diese Weise!).

Wobei wir natürlich nicht eingeladen werden, um uns zu betrinken (obwohl das mit trinkfesten Journalistenkollegen fast immer dazu gehört), sondern zum Zweck der Recherche. Vier Tage lang hatten wir ein ziemlich straffes Programm durch Galerien und Museen - aus all den Eindrücken werde ich jetzt mehrere Artikel basteln.

Klar, in gewisser Weise ist es Bestechung. Unter offiziellen Texten steht aus Transparenzgründen aber eigtl immer, wer die Reise organisiert bzw. bezahlt hat (in meinem Fall der Tourismusverband)

Anonym hat gesagt…

Ich lese Deine Blog-Posts eigentlich ganz gerne, vor allem, weil sie ja mehr Blogger-Style sind als Journalismus. Finde subjektive Berichterstattung, auch mit dem einen oder anderen Fehler drin, eigentlich ganz gut. Macht Dich sympathisch. Finde es daher auch null schlimm, dass Du keine journalistische Distanz zu den Dingen wahrst.
Was ich eher schade finde, ist, wieso kriegst Du kein Honorar für die kostenlose Werbung für Austellungen, die sich in deinen Posts befindet?
Na ja, bin regelmäßiger Leser, mag deine Seite! LG

Fräulein Julia hat gesagt…

Wenn ich Honorar für meine Ausstellungsankündigungen bekäme, wären es gekaufte Posts & ich müsste mich nach den Vorgaben der Kunden richten.

Ich schreibe hier aber lieber frei Schnauze (für die seriöse Seite habe ich schließlich meinen Berufsalltag). Dies hier ist meine Spielwiese, ich mache es in erster Linie zum Spaß, nicht um Geld zu verdienen.

Ich kann dir aber versichern: es kommen sehr viele Rückmeldungen von den "Betroffenen", das bedeutet mir ebenfalls sehr viel.

Anonym hat gesagt…

Ach so, dann hiermit: sorry. Für wen schreibst Du denn so im Berufsalltag, also Journalismus, Presse, und zahlen die wenigstens auch? Kann man irgendwo im Netz Texte von Dir finden LG

Fräulein Julia hat gesagt…

Schau mal hier: www.kunstmagazin.de - ich leite die Online-Redaktion.

Anonym hat gesagt…

Schon cool! ist das für euch eigentlich ein problem, wenn das heft gratis ist, also sagen andere Magazine dann, ihr seid schlechter als die oä? Online-Redaktion leiten ist klasse, aber wenn man die Online.Redaktion alleine macht, ist man doch automatisch Leiter, oder? LG

Fräulein Julia hat gesagt…

Naja, manche Museen/Galerien reagieren diesbezüglich verhalten, aber alles in allem sind wir sehr gut angesehen. Was die anderen Magazine über uns sagen, kann uns ja schnuppe sein...

Die Online-Redaktion leite ich alleine, aber sie besteht natürlich nicht nur aus mir :)