Montag, 21. Mai 2012

//Aufklärungssache//

Links: Nicolas-Edme Rétif de La Bretonne Der fliegende Mensch. Ein Halbroman, Dresden/Leipzig 1785 © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Abteilung Historische Drucke / Rechts: Top and Tail, 1777 Kupferstich, koloriert, 38,5 x 28,7 cm © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek

"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!", sprach der gute Kant einst und formulierte damit einen wichtigen Leitspruch für das Zeitalter der Aufklärung. Kant, Lessing, Locke, Rousseau und Voltaire, etwas weiter gefasst auch Goethe und Schiller fallen einem ein, denkt man an das Age of Enlighment. Aber wie sieht es bzw. sah es zu besagter Zeit, also im tiefsten 18. Jahrhundert, eigentlich diesbezüglich in der Kunst aus? Dass versucht die Ausstellung "Von mehr als einer Welt. Die Künste der Aufklärung" zu ergründen, die derzeit in der Kunstbibliothek im Kulturforum am Potsdamer Platz zu sehen ist. 

Denn gemalt und gezeichnet wurde schon immer, doch zu dieser Zeit machten die schönen Künste besonders viel Platz für allerlei Spielchen in Wissenschaft, Philosophie und Technik. Der Pinsel wurde zum Verfechter des Fortschrittsglauben, und so enthält auch die Berliner Ausstellung zahlreiche Dokumente parat, auf denen wir zum Beispiel frühe anatomische Studien, Baupläne für (heute hanebüchen erscheinende) Flugzeugkonstruktionen oder vermeintliche Abbildungen von Außerirdischen sehen. 

Die Titel der Sektionen, in denen die rund 330 Exponate aufgeteilt werden, sind historischen Buchtitel entlehnt, weshalb wir von "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" zur "Verbesserung der Sitten" schreiten und dann bei der "Zergliederungskunst" landen. Eine Pflichtausstellung für alle, die sich für die teilweise radikalen wie ridikülen Theoreme dieser Epoche begeistern können!

Zu sehen noch bis zum 5. August, Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro oder 4 Euro ermäßigt.

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