Mittwoch, 8. Februar 2012

Schonungslos offen.


© Gundula Schulze Eldowy / Lehmstedt Verlag, 2012.


Dass die DDR nach außen hin heile Welt spielte, dafür sorgten die Propaganda-Apparate der Staatsführung. Zu zeigen, wie es "hinter den Kulissen" aussah, war das Ziel der Fotografin Gundula Schulze Eldowy. Ihre beeindruckenden und nicht immer leicht verdaulichen Aufnahmen sind noch bis zum 26.Februar 2012 in der C/O Berlin zu sehen.

Das fröhliche Bild des kleinen, als Engel verkleideten Mädchens bildet im fotografischen Oeuvre Schulze Eldowys eher eine Ausnahme. In ihren weiteren Aufnahmen läuft sie der ganzen zerbröselnden Dreckigkeit Ost-Berliner Hinterhöfe der 1970er und 80er Jahre hinterher, hält die Kamera auf eine Stadt, die zu diesem Zeitpunkt fast noch genauso aussah wie unmittelbar nach dem Ende des zweiten Weltkrieges.

Indem sie nicht wegschaute, sondern hinsah, entstanden eindrucksvolle, manchmal herzzerreißende, manchmal gruselige Portraits der "einfachen" Menschen in Prenzlauer Berg und Mitte, die fernab zentralbeheizter Plattenbauten in zugigen Altbauten mit Außenklo hausten. Sehenswert - ein Besuch kostet 10 Euro bzw. 5 Euro ermäßigt, geöffnet ist täglich von 11 bis 20 Uhr.

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