Mittwoch, 4. Januar 2012

Indien Teil III: Varanasi



"Die Toiletten befinden sich am Ende des Ganges!", scherzten wir, als wir nach ca. 18 Stunden Zugfahrt endlich Varanasi erreichten. Die energischen Nachfragen der uns umringenden TukTuk-Fahrer ignorierten wir geflissentlich und schlängelten uns auf eigene Faust durch die extrem engen Straßen der Altstadt (wer baut eigentlich so eine Stadt?), um das "Ganpati Guesthouse" am Meer Ghat zu erreichen.

Für Hindus hat die Stadt am Ganges eine ganz besondere Bedeutung: Wer in dem - zugegebenermaßen durch zahlreiche Abwässer und Wäschen nicht wirklich sauberen - Fluß untertaucht, kann sich damit von seinen begangenen Sünden bereinigen. Auch ist dies der Ort, an welchem Verstorbene rituell erst in den Ganges getaucht und dann an einem der "Burning Ghats" am Flussufer verbrannt werden.

An diesem Ort für einen Augenblick auf den Treppenstufen zu sitzen und dabei zuzuschauen, wie die in bunte Tücher eingewickelten und mit glizernden Girlanden geschmückten Leichen unter großen Holzscheiten angezündet werden, war unglaublich faszinierend und nicht annähernd so gruselig, wie es vielleicht klingen mag. Dass man in dieser Stadt hingegen an jeder Ecke erst eine Bootsfahrt - Now very good time for boat, yes yes! - und dann Haschisch oder einen "Special Lassi" angeboten bekommt, ist weniger charmant. Sogar die Kühe und Bullen, die fast jede freie Stelle der Ghats bevölkern, wirken irgendwie bekifft.





2 Kommentare:

Fee ist mein Name hat gesagt…

Ich habe erste bei den bekifften Kühen gesehen, dass die cht sind... Vorher dachte ich, die sind aus Bronze. Selten doofe Idee im Nachhinein, aber dafür kann ich nichts, echt!

Fräulein Julia hat gesagt…

Verzeihlich, die Dinger gucken so doof, da kommt man ja nicht direkt auf die Idee, sie könnten echt sein :)