Mittwoch, 19. Oktober 2011

Frieze Art Fair London







Mehr als 170 Aussteller verteilten sich auf der Frieze Art Fair in einem riesigen Zelt, welches mittem im Regent's Park in London gelandet war. Für das KUNST Magazin war ich, bewaffnet mit Kamera, Aufnahmegerät, Notizblock, Stiften und einem semi-professionellem Journalistenlächeln auf der Kunstmesse unterwegs, die Jahr für Jahr das finanziell gut gepolsterte Sammler- und Kunstvolk in die Stadt an der Themse lockt.

Wer nicht in den Genuss eines Pressekärtchens mit dickem P und (in meinem Fall) unschönem Passfoto kam, musste sich am Eingang in der Tat von ganzen 27 Pfund trennen - für die meisten Städter aber offenbar ein absolut gängiger Preis, gehen hier 5 Pfund doch als "Change" durch. Aus diesem Grund platzte das Zelt nicht nur bei der Vernissage am Mittwoch aus allen Nähten, auch an den weiteren Messetagen bildeten sich lange Schlangen an der Einlasskontrolle. Wer die Taschenfilzerei überstanden hatte, durfte dann loslaufen, die endlosen Schluchten der Kojengänge entlang.

In diesen stieß man in erster Linie auf Skulpturen und Neonschriftzüge (offenbar ein wichtiger Trend in der zeitgenössischen Kunst, den ich nur teilweise nachvollziehen kann), mitunter auf Berge aus gelb angemalten Autoreifen, Schrank-Ensemblen, einer kompletten Yacht und sogar zwei echten Bäumen. Während im ersten Zeltteil die etablierten Galeristen ihren sündhaft teuren Kaffee schlürften, wurde der zweite Teil von den Newcomern bespielt. Auch in diesem Bereich zu finden war die Frieze Frame, bei der einzelne Künstlern mit Unterstützung des schwedischen Modelabels COS in den Genuss kamen, sich dem Messevolk von ihrer besten Seite zu zeigen (vergeblich habe ich dort übrigens auf einen Pop Up Store meines Lieblingsladens gehofft!)

Meiner Meinung nach bildet die Frieze die ideale Mischung aus Art Cologne und den Berliner Messen im so genannten "Kunstherbst" - auch wenn wir an den Eintrittspreisen vielleicht noch arbeiten sollten.

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