Freitag, 30. September 2011

Herr Seidenstücker und seine Kamera


Friedrich Seidenstücker, Ohne Titel (Die Zwillinge Hilde und Helga Fischer), 1948
© bpk - Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte


Nachdem ich in diesem Jahr bereits die Bilder von Fritz Eschen in der C/O Berlin und die Aufnahmen von Henri Cartier-Bresson im Kunstmuseum Wolfsburg sehen durfte, folgt nun eine weitere, äußerst empfehlenswerte Fotografie-Ausstellung: Friedrich Seidenstücker in der Berlinischen Galerie.

Mit 46 Jahren hängte Herr Seidenstücker seinen eigentlichen Beruf des Bildhauers an den Nagel, um Fotograf zu werden. Fortan ging er nie mehr ohne seine Kamera aus dem Haus. Sehr zur Freude all derer, die sich gerne Bilder aus dem "alten" Berlin anschauen: Straßenszenen, Menschen bei der Arbeit, Kriegsruinen und vor allem: Tiere. Ein Walroß mit Wassertropfen in den Barthaaren hier, schwerfällige Nilpferde dort, kuschelnde Giraffen da.

Und ganz wichtig: Die Menschen, die diesen damals noch sehr exotischen Tieren im Zoologischen Garten gegenüberstehen und mit den wildesten Gesten versuchen, die Aufmerksamkeit der Tierchen zu erwecken. Besonders wundervoll fand ich die Bildstrecke in einer Illustrierten aus den 1930er Jahren, bei der Seidenstücker Bilder von Menschen und Tieren gegenüberstellte - und zeigte, wie erstaunlich ähnlich wir uns doch sind!

Die Ausstellung läuft vom 1.Oktober 2011 bis zum 6.Februar 2012 in der Berlinischen Galerie (die sowieso immer einen Besuch wert ist!). Geöffnet ist Mittwoch bis Montag von 10 bis 18 Uhr.

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