Sonntag, 14. August 2011

Zu Besuch auf dem Kesselberg





Schon als Jugendliche war ich fasziniert von dem Konzept einer Kommune bzw. dem Lebenstil der Hippies der 1960er Jahre - auch wenn ich im Nachhinein wohl ganz gut aufgehoben war in der klassischen Vater-Mutter-Tochter-Sohn-Familie. An diesem Sonntag hatte ich nun zum ersten Mal die Gelegenheit, einen kleinen Einblick in diese Lebensform zu erhalten: Auf dem "Kesselberg" in Neu-Zittau in Brandenburg fand übers Wochenende ein privates Mini-Festival statt, zu welchem ich eingeladen war.

Die Mitglieder der Wald-Kommune (in der übrigens jeder sein eigenes Ding durchzieht, es geht hier nicht um das "wir sind alle eine große, glückliche Familie") haben das Waldstück vom Land übertragen bekommen mit dem Auftrag, dieses zu renaturieren: Während der DDR-Zeit befand sich hier ein Stasi-Gelände, der Wald ist dementsprechend damals mit dem Maßband auf Kante zurechtgeschnitten worden und sieht nicht so wirklich nach Wald aus.

Bei milchigem Kaffee, leckerem Müsli aus der VoKü ("Volksküche"), frischem Brot mit Hagebuttengelee (selbstgemacht, versteht sich) und Musik von The Doors ließ ich mir ein paar Stündchen die Sonne auf den Bauch scheinen, lernte einen indianischen Morgengruß (als entspannte Alternative zum Sonngengruß beim Yoga) und ließ mich wie immer von mutierten Mücken zerstechen. Alle Gedanken und Probleme hatte ich in Berlin gelassen.

Ein Ausflug in diese etwas surreale Welt ist durchaus angenehm - aber ob ich auf Dauer so leben wollte und könnte?

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