Donnerstag, 19. August 2010

normal.



"Keine Frau mit 46 Chromosomen wird sich je in dich verlieben, Daniel!"

Daniel ist anders, denn er hat Trisomie 21, das Down-Syndrom. Anders? Ja, irgendwie schon: Daniel hat als erster geistig behinderter Mensch in Spanien ein komplettes Hochschulstudium durchgezogen. Doch gegen die überall präsenten Vorurteile muss er auch weiterhin kämpfen. An seinem Arbeitsplatz werden ihm nur selten wirklich schwierige Aufgaben zugeteilt. Und dann ist da noch seine Kollegin Laura, auf die er zunächst nur scharf ist.

Doch die beiden freunden sich an, und damit nimmt das üble Schicksal eigentlich erst seinen Lauf - denn selbst wenn sich Laura im Laufe der Zeit eingestehen muss, dass auch sie Gefühle für Daniel hat - eine Beziehung zwischen den beiden wäre undenkbar. "Ich weiß noch nichtmal, ob das nicht vielleicht strafbar wäre", gesteht sie ihm an einer Stelle. Und auch man selbst ertappt sich immer wieder dabei, wie man automatisch Vorurteile über Behinderte aus dem Gehirn kramt, ohne es wirklich zu wollen.

Mit "Me too - Wer will schon normal sein?" findet sich gerade eine wunder- und äußerst liebevolle Geschichte auf den Kinoleinwänden wieder, die man nicht verpassen sollte, wenn man auf tiefsinnige und nachdenkliche Geschichte abseits der Blut-Schweiß-und-Tränen-Blockbuster steht. Auch wenn das Ende - keine Sorge, ich verrate es nicht! - unter Umständen etwas abrupt und enttäuschend wirkt, lässt sich jede Sekunde dieses Films genießen.

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