Mittwoch, 28. April 2010

Nicht zwingend Feministin


Wangechi Mutu

Ich beginne nun mal langsam damit, meine Fühler nach Berlin auszustrecken - was den Umzug dorthin angeht, tue ich das natürlich schon länger, um das kulturelle Leben dort habe ich mich aber bisher wenig gekümmert. Das wird sich nun ändern.

In der aktuellen Ausgabe des Art Magazins (welches ich auf der ART Cologne geschenkt bekam), stieß ich auf eine Besprechung der anstehenden Ausstellung von Wangechi Mutu im Museum Deutsche Guggenheim in der Hauptstadt. Schnell mal den Namen gegooglet, und sofort war ich fasziniert von den betörenden Collagen dieser aus Afrika stammenden Dame. Frau Mutu zerschnibbelt nämlich mit großer Vorliebe Magazine jeglicher Art (auch Auto- und Pornoheftchen) um daraus neue Kreaturen zu kreieren.

Fast immer haben diese eine weibliche Figur oder lassen sich zumindest annähernd mit den Assoziationen zum Thema Frau in Verbindung bringen - doch Mutu hält sich nicht zwingend für eine Feministin, wie ich in einem schönen Interview nachlesen konnte. Vor allem geht es ihr darum, den "medialen Overkill", welchem wir tagtäglich ausgesetzt sind, zum Ausdruck zu bringen. Weibliche Formen wählt sie dabei sehr gerne, weil Eigenschaften und Stereotypen verschiedener Kulturkreise viel stärker an Frauen denn an Männern festgemacht werden. Aber ich bin gar nicht so die Freundin kunsttheoretischer Betrachtungen ("Das Objekt tritt mit dem urbanen Raum in einen spannungsreichen Dialog" ist einer der von mir am meisten gehassten Sätze, der leider inflationär gebraucht wird und eigentlich keinen Inhalt hat), sondern werde schlichtweg die Bilder genießen.

Die Ausstellung "My dirty little Heaven" von Wangechi Mutu startet am 30. April und läuft bis zum 13. Juni im Museum Deutsche Guggenheim (Unter den Linden). Das Museum ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Montags ist der Eintritt sogar frei.

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