Freitag, 12. März 2010

Fleisch ist mein Gemüse.


© Sonja Rothweiler

Schon längst wollte ich euch von der tollen Theaterpremiere am Mittwochabend erzählt haben: Das Theater der Keller (genau, das bedrohte) hat sich dem fast-schon-Klassiker Fleisch ist mein Gemüse von Heinz Strunk angenommen und ihn detailgetreu - soweit ich das beurteilen kann - auf die Bühne gebracht.

Ich habe natürlich von dem Buch gehört, es aber selbst nicht gelesen. Meine Begleitung allerdings hatte sowohl Buch als auch Film konsumiert und konnte mir vorab eine kleine Zusammenfassung geben: Heinz, trister Hamburger Vorort, 80er, Akne, Musik. Wobei Musik - Heinz führt ja kein Rockstarleben, sondern fristet sein Dasein in der Band "Tiffanys", die auf Volksfesten und runden Geburtstagen Evergreens und "Schmusi-Musi" zum Besten gibt und deren "Sänger" die ewig gleichen Kalauer an den Mann zu bringen versucht. Das kommt auch im Theater sehr gut rüber, wenn die Songeinlagen zwischendurch in Endlosschleife wiederholt werden.

Überhaupt macht diese Inszenierung, in der viele Absolventen der Schule des Theaters (dem Theater zugehörig) mitspielen, großen Spaß. Das mag am Text, aber vor allem an dem Ideenreichtum der Schauspieler und des Regisseurs liegen, der die Vorlage in eine kunterbunte, ironische und aberwitzige Bühnenadaption umwandelt. Daniel Breitfelder überzeugt als pickeliger, dauer-masturbierender und leicht verzweifelter Nerd auf ganzer Linie, aber auch die anderen Beteiligten stehen ihm in nichts nach. Sehenswert!

Das Stück wird noch bis Ende April am Theater der Keller aufgeführt, Tickets kosten 17 Euro bzw. 12 Euro ermäßigt.

1 Kommentar:

stiller hat gesagt…

Davon habe ich kürzlich gelesen. Das Buch mochte ich sehr. Muss ich wohl mal rein. :)