Montag, 14. Dezember 2009

Der Vorhang fällt.



Es wird Menschen geben, denen die unmittelbar bevorstehende Schließung des Theater am Sachsenring überhaupt nichts ausmacht: "Es gibt doch sooo viele andere Theater in Köln, da macht eines mehr oder weniger nichts aus." Oh doch. Denn das TAS schließt nicht einfach, weil die Macher keine Lust mehr haben, sondern weil ihnen die Stadt Köln seit nunmehr vier Jahren konsequent jede finanzielle Unterstützung verweigert - trotz aller Theaterpreise und andersweitiger Auszeichnungen, die das Ensemble unter der Leitung von Joe Knipp in den letzten Jahren eingeheimst hat.

Die Stadt Köln - das wird mir in den letzten Monaten immer stärker bewusst - ist lediglich auf Profit aus. Oder käme sie sonst auf die Idee, das schöne und vor allem charmante alte Schauspielhaus durch einen absolut unerotischen Betonklotz ersetzen zu wollen, der sogar noch das alte Schiff Oper überragen würde, nur damit wir mit den Klötzen anderer Städte mithalten können? (Denn mit den Inszenierungen alleine können wir das schon lange!) Mit dem Theater am Sachsenring verschwindet also ein weiteres Stück der freien Theaterszene, für die Köln so bekannt ist und die für diese Stadt in kultureller Hinsicht das Tüpfelchen auf dem i bedeutet.

Wer Abschied nehmen möchte (*schnief*), hat noch am 17., 18. und 19. Dezember die Gelegenheit, sich die Inszenierung "Gefährliche Liebschaften" anzuschauen, und am letzten Abend - wenn der allerletzte Vorhang gefallen ist - mit der Leitung und dem Ensemble einen Abschiedstrunk zu nehmen.

Keine Kommentare: