Freitag, 7. August 2009

Es geht uns gut.


Von Aisaider

Das ist mir wohl auch noch nicht passiert: Ein Buch, das ich lese, dreht sich um das gleiche Thema wie das Buch, welches zuvor auf meinem Nachttisch gelegen hat. Doch so ist es geschehen: mit Katharina Hagena Der Geschmack von Apfelkernen und Arno Geiger Es geht uns gut.

Auch bei Arno Geiger erbt jemand - hier allerdings ein junger Mann - dass Haus seiner Großmutter, auch er weiß eigentlich gar nicht so recht etwas damit anzufangen, mit den ganzen in Schränken und Schubladen versteckten Erinnerungen. Auch Protagonist Philip - ebenso wie Protagonistin Iris - beginnt damit, die Lebensgeschichte seiner Großeltern und Eltern aufzuzeichnen, nach wahren Begebenheiten zu forschen, hinzuzudichten. Und natürlich erfährt auch er dabei einiges über sich selbst und seine seltsame Unfähigkeit, sein Leben in die Hand zu nehmen.

Arno Geiger, der 2005 für seinen Roman den deutschen Buchpreis erhielt, schafft es meiner Meinung nach allerdings nicht so gut wie Fräulein Hagena, den Leser (oder zumindest mich Leserin), in sein kleines, mühsam aufgebautes Universum hineinzuziehen. Die Figuren bleiben auch nach knapp 400 Seiten eher blass und unscheinbar und können mich persönlich nicht komplett überzeugen.

Aber es ist ein leicht genießbares Büchlein, welches nach dem Konsum kein Völlegefühl mit sich bringt und offensichtlich Potential hatte für einen "Bald ist ja schon wieder Weihnachten" - Verkaufsschlager. Und um andere Dinge geht es dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der den Preis verleiht, ja sowieso nicht, oder?!

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