Donnerstag, 28. Mai 2009

Ein Rütteltest für die Kölner Philharmonie



Köln baut grad eine millionenschwere neue U-Bahn-Strecke. Das wird den meisten von euch wohl bekannt sein, hat doch der Kölner Klüngel im Zuge der Bauarbeiten dafür gesorgt, dass das Historische Stadtarchiv, mit seinen Jahrhunderte alten, sehr wertvollen Dokumenten, einfach mal in sekundenschnelle in sich zusammenstürzt und zwei Menschen in den Tod reißt.

Nun geht es weiter: die neue Trasse der Nord-Süd-Bahn führt zwei Meter unter der Kölner Philharmonie entlang; diese befindet sich am Rhein unter dem Museum Ludwig und ist nicht schallgedämpft, weswegen der Platz oben drüber bei Aufnahmen oder Konzerten für Passanten grundsätzlich gesperrt wird (was ziemlich ärgerlich ist). Wie soll das mit einer quietschenden U-Bahn funktionieren? In besonderen "Rüttel-Tests", die in den vergangenen Tagen durchgeführt wurden, stellte sich also heraus, dass die Bahn im Konzertsaal noch äußerst gut zu hören ist, wenn sie vorbeibrettert.

Was schlägt also die Stadt vor? Natürlich: Die U-Bahn fährt während Konzerten einfach nur bis zur Haltestellte Rathaus, und keinen Zentimenter weiter. Oder schiebt sich nur mit süßen zwei Stundenkilometern an der Philharmonie vorbei. Womit dann die fünf Minuten Zeitersparnis, für die das ganze Ding überhaupt gebaut wird, wieder verloren wäre.

Vielleicht könnte man den Fahrplan ja auch genau auf die vorgeführten Musikstücke abstimmen und die Bahn nur bei besonders lauten Passagen fahren lassen...
Oder - wo man schonmal dabei ist, horrende Geldsummen auszugeben - man setzt den Tunnel einfach noch ein bisschen tiefer und riskiert, dass der Kölner Dom in sich zusammenbricht? Oh mann...

Keine Kommentare: