Mittwoch, 29. April 2009

Modigliani und frische Erdbeeren



Das war ein sehr produktiver Tag heute. Nachdem ich es tatsächlich um acht Uhr geschafft hatte, mich aus dem warmen Bett zu wühlen und einen Kaffe aufzusetzen, bin ich direkt wieder zurück in die karierten Federkissen. Aber wo lässt es sich die Uni-Lektüre (Theodor Storm Immensee) auch besser bearbeiten, als im Bett, unterstützt von ein oder zwei dick mit Nutella beschmierten Broten?

Nachdem ich den Vormittag, Mittag und Nachmittag verschanzt hinter Tonnen von Sekundärliteratur im Englischen Seminar verbracht hatte, um dort mit erstaunlicher Ruhe vor mich hin zu werkeln, gab es noch am Abend ein kulturelles Schmankerl: die Amedeo Modigliani-Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn, die ich hier bereits angekündigt habe und auf die ich mich wie ein kleines Honigkuchenpferd gefreut habe. Und ich bin absolut fasziniert! Wundervolle, großformatige Portraits wohlgeformter Frauen mit überdimensionalen Nasen (sein Markenzeichen) neben unfertigen Skizzen, die ich mir fast ohne Ausnahme über mein nicht vorhandenes Sofa hängen würde, und die den italienischen Herren (der übrigens Zeit seines Lebens mit unglaublich vielen fiesen Krankheiten gekämpft hat, so dass man sich fragt, wann er überhaupt noch Zeit gefunden hat, zu malen?!) spontan zu einem meiner Lieblingsmaler erhoben hat.

Ich ziehe mich nun zurück in mein kleines Reich, begleitet von Broten mit Räucherlachs (und viel zu scharfem Meerrettich) sowie Erdbeeren und Vanille-Quark. Und versuche, den riesigen Schmutzgeschirrberg zu ignorieren, der hartnäckig versucht meine Aufmerksamkeit zu erringen...

(Und äähm - ich habe eigentlich eine ganz vernünftige Körperhaltung. Auch wenn man das anhand des Fotos oben nicht vermuten würde. Liegt aber nur daran, dass sich in meiner Tasche gefühlte 2849 Bücher befanden, die meinen schmächtigen Körper gen Boden zogen...)

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