Donnerstag, 26. Februar 2009

"Kraft durch Freude"



Es ist ein hässlicher und grauer Tag heute. Von meinem Büro aus kann ich den Dom nur verschwommen sehen, und trotz Glasbüro erreicht mich kein Tropfen Licht. Perfektes Ambiente, um sich mit schweren Themen zu beschäftigen!

Und die neue Ausstellung "Freizeit im Faschismus" im EL-DE Haus in Köln (direkt am Appellhofplatz), dem NS-Dokumentationszentrum, ist ein schweres Thema, auch wenn Freizeit ja eigentlich etwas sehr nettes ist. Doch was damals wie eine gut organisierte und hübsche Möglichkeit zum Urlaub machen aussah, war in Wirklichkeit eine bis ins Detail durchdachte Massenbelustigung mit dem Ziel, die Menschen auf fröhliche Art an das Regime zu ketten. Die Ausstellung vergleicht nun die staatliche Freizeitpolitik im nationalsozialistischen Deutschland mit ihrer Organisation "Kraft durch Freude" sowie die des faschistischen Italien mit ihrer "Opera Nationale Dopolavoro".

Ich gebe zu, dass ich die Ausstellung nicht nur besuchen werde, um mich über die staatliche Freizeitpolitik unserer dunklen Vergangenheit zu informieren, sondern auch, um mir die lieblichen Bildchen anzuschauen. Denn ich habe ein kleines Faible für die 20er, 30er und 40er Jahre (wird euch bestimmt noch nicht aufgefallen sein). Aber ich denke mal, dass die Bewunderung der leicht zum Kitsch tendierenden Plakate ebenfalls zur Aufklärungsarbeit beiträgt. Ich kann mich dann davon genauso einlullen lassen wie die Menschen damals und das Ganze System vielleicht etwas besser verstehen...

Die Ausstellung startet am 7.März und läuft bis zum 24.Mai.
Der Eintritt kostet 3,60 bzw. 1,50 ermäßigt.

Nächste Woche steht dann noch ein Termin dieser Art an: Ich muss zu einer Pressekonferenz in einen ehemaligen Luftschutzbunker. Dort wird ein Buch namens "Zeitreiseführer Köln 1933-1945" vorgestellt...

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