Sonntag, 9. November 2008

Into the Wild

Am Freitag habe ich einen Film gesehen, welcher mir sehr unter die Haut gegangen ist. Im positiven wie im negativen Sinne. In "Into the Wild" (Regie führte Sean Penn) entschliesst sich ein junger Amerikaner - gerade erst seinen sehr guten Uni-Abschluss in der Tasche - das konsumlastige Leben in der Stadt hinter sich zu lassen und ein Leben gänzlich ohne Geld in der Wildnis anzufangen. Zunächst trampt er über ein Jahr durch die Gegend, schläft in der Wüste, lernt eine Hippie-Familie kennen und fühlt sich frei. Doch sein größter Wunsch ist es, durch Alaska zu wandern, die Kulisse und Freiheit in sich aufzusaugen. Mitten im Wald findet er dort einen ausrangierten Bus, in dem er sich fortan häuslich einrichtet. Doch - und das war letztendlich die Stelle, die mir am meisten unter die Haut ging, weil ich sie sehr gut nachvollziehen kann - irgendwann erreicht auch ihn die Einsamkeit, und er kommt zu dem Schluss: "Happiness is only real when shared."

Im März dieses Jahres bin ich drei Wochen durch Nordindien gereist - alleine. Nicht nur wollte ich unbedingt das Land und die mir bis dato noch sehr fremde Kultur kennenlernen; vor allem wollte ich einmal an meine Grenzen gehen. Was passiert, wenn ich ganz alleine nach Asien reise? Wie werde ich mit dem mir Unbekannten umgehen und eventuell auftretende Probleme lösen? Es sollte keine spirituelle Reise werden, auch keine Reise zu mir selbst, es sollte eigentlich eine Studienreise werden. Aber natürlich kam es anders: drei Wochen völlig auf mich alleine gestellt, hatte ich sehr viel Zeit nachzudenken und in mich zu gehen. Die Reise durch Indien wurde in der Tat eine Reise zu mir selbst, und auch ich musste - genau wie der Herr aus dem Film - nach und nach immer stärker unter akuter Einsamkeit leiden. Und auch ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es schöner ist, seine Erlebnisse zu teilen: Happiness is only real when shared.

1 Kommentar:

nicki hat gesagt…

Ich verstehe was du mit Einsamkeit meinst. Trotzalledem finde ich, dass man es alleine intensiver erlebt, offener zugeht auf andere Menschenen und ja, auch viel Zeit über alles und nichts nachzudenken. Aber das ist es ja irgendwie...
Naja, beides ist schön. Zusammen und auch manchmal alleine sein. Je nach Stimmung :9