//Staatsoper für alle//

Okay, Deutschland ist raus. Das war abzusehen, ist dennoch schmerzhaft und löst irgendwie ein Déjà vu zum "Sommermärchen" 2006 aus. Am kommenden Wochenende gibt es dennoch eine weitere - und meiner Meinung nach um einiges interessantere - Möglichkeit, dem seit damals so beliebten "Public Viewing" zu frönen: Die Staatsoper in Berlin lädt zum kulturellen Rudelgucken auf den Bebelplatz an der Prachtstraße Unter den Linden (die eigentlich eher eine Ansammlung von Baustellen und protzigen Gebäuden ist).

"Staatsoper für Alle" ruft man und überträgt am Samstag, 30. Juni um 19 Uhr die Oper "Don Giovanni" von Mozart live aus dem Schiller-Theater auf Großbildleinwand. Und zwar extra mit zehn Minuten Zeitversetzung, damit die Akteure nach dem letzten Vorhang im Theater sofort ins Auto hüpfen, quer durch Berlin rasen und sich vor den Zuschauern auf dem Platz verbeugen können, wenn dort der Vorhang fällt. Am Sonntag, 1.Juli um 13 Uhr geht es bei möglicherweise subtropischen Berliner Temperaturen weiter mit einem Live-Konzert der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von niemand geringerem als Daniel Barenboim. Ein musikalischer Genuss!

Der Eintritt ist frei. Wer nicht auf wundgesessene Hinterteile steht, bringt sich für den Pflastersteinboden vielleicht lieber ein Kissen oder einen Hocker mit.