Dienstag, 8. Mai 2012

//Wie die Made im Speck//

Was ist eklig? Nach zwei Wochen Urlaub den Kühlschrank aufmachen und von den mit einer dicken, flauschigen Schimmelschicht überzogenen Erdbeeren, die man dort vergessen hat, freundlich zurückgegrüßt werden (auch wenn es niedlich klingt). Wenn dir einer dieser jungen Männer mit übergroßem Ego und offenbar überzogener Speichelproduktion diesen in einem großen Flatschen vor die Füße spuckt. Maden im Speck. 

"Die Made im Speck" heißt auch das Projekt von Miriam Welk, welches ab dem 15.Mai in der Panke in Berlin-Wedding gezeigt wird und in Zusammenarbeit von elf Künstler- und WissenschaftlerInnen entwickelt wurde (namentlich sind das Shuah Brotherton und Josefine Lindner,Marielle Kleyn Winkel, Julia Metzger-Traber, Vasso Polymeni, Loretta Meyer, Laurentx Etxemendi, Bergit Faßl Harald Pittel und Feray Halil . Hier geht es allerdings nicht darum, welche Kunstwerke man aus verschimmelten Müsliresten so zaubern kann (da gibt es allerdings auch einige Künstler, an die man sich wenden könnte), sondern um die Dimensionen sozialen Ekels. Untreue, Verrat, Falschheit, Rassismus. Oder gleich die doppelte Portion aus sozialem Fremdschäm-Ekel und körperlichem Ekel, wenn die Bewohner des "Dschungelcamps" mal wieder gezwungen werden, geröstete Stierhoden zu verzehren (ich kenne derlei Episoden übrigens nur aus Erzählungen).

Die Installation und Performance, die Welk choreographiert hat und die am 15., 16., 17. und 18.Mai jeweils um 20 Uhr gezeigt wird, wird die Betrachter an ihre moralischen Grenzen führen und die Geduld auf die Probe stellen, um die verschiedenen Formen des sozialen Ekels aus verschiedenen Blickpunkten zu analysieren.. 

Eintritt frei, eine Spende ist sehr gerne gesehen. 

Keine Kommentare: