Montag, 14. November 2011

54. Venedig Biennale







Braucht man heutzutage eigentlich noch eine solch groß angelegte Ausstellung, die die Kunstszene der gesamten Welt in einer Stadt zusammenbringen soll? Über diese Frage habe ich während meines Aufenthaltes in der glitzernden Lagunenstadt mehrmals nachgedacht - ohne wirklich zu einer befriedigenden Antwort zu kommen. Fakt ist aber, dass die Biennale, die bereits seit 1895 in Venedig stattfindet, auch heutzutage noch eine Menge Besucher anzieht.

Doch in Zeiten der Globalisierung fällt auf, dass viele künstlerische Positionen, die in den einzelnen Länderpavillions im Giardini präsentiert wurden, sich in vieler Hinsicht ähnelten. Was ja in Zeiten von Fernsehen, Internet und zahlreichen internationalen Kunstmessen keine Überraschung ist. Und überhaupt: welcher Künstler schafft heute eigentlich noch etwas völlig neues, so ganz ohne äußere Einflüsse und ein wenig Abgucken? Eben.

Natürlich kommt die Biennale di Venezia dennoch pompös daher. Die Länderpavillons stehen teilweise bereits seit der ersten Ausstellung vor Ort und sind dementsprechend hübsch gestaltet. Deutschland - oder, wie es komischerweise noch immer im Lageplan steht - "Germania" wird durch den protzigen Nazi-Bau repräsentiert, an dessen Fassade aber nicht mehr der Name des zweifelhaften Utopie-Staates steht, sondern in schwarzen Lettern "EGO" prangt.

Zusammengefasst findet man auf der alle zwei Jahre stattfindenden Ausstellung viele interessante, teilweise auch schon mehr als bekannte künstlerische Positionen - und auch eine ganze Menge Dinge, bei denen man das Fragezeichen über dem eigenen Kopf und dem Kopf der anderen Besucher fast schon greifen könnte. Nunja, die Kunst eben.

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