Sonntag, 20. März 2011

How to be an explorer of the world



"Die eingehende Beobachtung eines bestimmten Gegenstands, sei er so klein wie Pasteurs Mikroben oder so gross wie Einsteins Universum, ist die Art von Arbeit, die heutzutage immer weniger stattfindet. Wir kleben an Computer- und Fernsehschirmen und haben vergessen, wie man die natürliche Welt betrachtet, die ja der ursprüngliche Lehrmeister dafür ist, auf Details zu achten" - Jennifer New

Ist es ein Kinderbuch? Oder ein Buch für Erwachsene, die durch den täglichen Alltagstrott abgestumpft sind und nur noch zwischen Computer, Fernseher und Bett hin- und herpendeln? "Wie man sich die Welt erlebt" von Keri Smith (die Übersetzer des Titels bekommen an dieser Stelle von mir eine Rüge - was ist das bitte für ein Deutsch?) eignet sich einfach gut für all die Menschen, die mal wieder in der Welt auf Entdeckungstour gehen möchten - sofern sie bereit sind, sich dafür Zeit zu nehmen.

So könnte man an diesem Wochenende vielleicht mal die Steuererklärung Steuererklärung sein lassen (jaja, ich suche nur nach einer Ausrede) und sich Erkundung #59 vornehmen: "Wie man ziellos umherstreift". Oder mit Erkundung #41 "Gefundene Gesichter" dokumentieren. Oder - eine besonders interessante Art der Prokrastination - Erkundung #37: "Denke dir verschiedene Arten aus, wie du dort, wo du gerade sitzt, das Verstreichen der Zeit dokumentieren kannst".

Als zuckersüß gestaltet würde ich "Das Alltagsmuseum zum Mitnehmen" von Fräulein Smith bezeichnen, welches mir der Kunstmann Verlag zugeschickt hat. Die Seiten sind kreuz und quer mit Textfragmenten und einfachen Zeichnungen bestückt, immer wieder wird man dazu aufgerufen, einen Umschlag einzukleben, um Alltagsgegenstände zu sammeln, Blätter von Bäumen oder gefundene Bahntickets - oder was auch immer euch so über den Weg läuft, wenn ihr auf Erkundungstour in eurer Stadt geht.

Auf den hinteren Seiten, nach dem Durchlesen der Erkundungen #1 bis #59 finden sich zudem noch einige Blätter, auf denen man seine "Feldforschungen" kritzelnd festhalten kann, ein Glossar, in welchem Begriffe "Alltagstourismus" erklärt werden und die Anleitung, wie man aus seinen Fundstücken ein eigenes Museum errichtet.

Herrlich finde ich dieses Buch - und das sage ich nicht allein, weil ich ABSOLUT KEINE Lust auf meine Steuererklärung habe...

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