Samstag, 12. Juni 2010

Vernissage Galore




Dank verschiedener Quellen, zum Beispiel den LesMads-Mädels, konnte ich gestern Abend spontan ein Alternativ-Abendprogramm aushecken, als der angekündigte Besuch aus der Heimat wegen Krankheit leider absagen musste.

So verschlug es mich als erstes in die Strassburger Straße 6-9 (in angenehmer Hüpf-Nähe meiner Dachwohnung / U: Senefelder Platz oder Rosa-Luxemburg-Platz), wo in einer charmanten, im Hinterhof gelegenen Industriehalle Absolventen des Lette-Vereins ihre fotografischen Abschlußarbeiten unter dem Motto "Nackt wie Adam & Eva" präsentierten. Doch der Titel darf natürlich nicht vermuten lassen, dass hier ausschließlich splitterfasernackte Modelle vor die Linse gehüpft sind - auch angezogen kann man sehr nackt sein. Besonders fasziniert haben mich dort die Fotografien von Julia Braun, in deren Bildern die Frauen zart wie Elfen erscheinen, oder die Werke von Crystin Moritz, denen ebenfalls etwas märchenhaftes anhaftet. Die Ausstellung läuft noch bis zum 27. Juni und ist täglich von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei - es lohnt sich!

Mit einer Kunstausstellung gab ich mich jedoch nicht zufrieden, weshalb ich die nächste Bahn ins trubelige Kreuzberg nahm und mich bei der Eröffnung der neuen Räumlichkeiten des Künstlerhaus Bethanien unter das schnieke Partyvölkchen mischte. Bei meinem letzten längeren Aufenthalt in Berlin (immerhin schon fünf Jahre her), logierten die Künstler noch in einem ehemaligen, wundervoll anzuschauenden Krankenhaus - das mussten sie aber verlassen. Nun findet man sie in etwas kleineren, aber sehr hellen Räumlichkeiten in der Kottbusser Straße 10. Gezeigt wurde dort gestern - neben einer kleinen Anzahl Bilder von Robert Quint im Obergeschoß - die Fotoausstellung All my Lovin'. Diese ist überschaubar, aber umso eindrucksvoller: Unter anderem findet sich hier die Fotoserie des Briten Phillip Toledano, der über viele Monate seinen alten, demenzkranken Vater fotografisch begleitet hat. Auch die Foto-Collagen (die man zunächst nicht als solche erkennt) von Edith Maybin strahlen einen ganz besonderen Charme aus. Die Ausstellungen sind noch bis zum 4. Juli zu sehen, geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 14 bis 19 Uhr. Und der Eintritt ist frei!

2 Kommentare:

Danifrankoforte hat gesagt…

Ich hab mir beim Lesen Deiner Posts schon oft gewünscht, mal für ein paar Wochen in Köln zu wohnen um ein paar nette Cafés kennenzulernen und mir die Ausstellungen anzuschauen.

Und jetzt? Schaffst Du das für Berlin genauso!

Großartigst!

Liebe Grüße aus Frankfurt,

Dani

Fräulein Julia hat gesagt…

Hallo Dani, herzlichen Dank für diese lieben Worte! Das ermutigt mich, hier in Berlin mit meinem Blog weiterzumachen :)