Dienstag, 1. Dezember 2009

Fuck forever!



Pete. Hach. Gute drei Jahre hast du mich mit diesem wundervollen Konzert in der Essigfabrik zurückgeworfen. In eine Zeit, in der ich im rauhen Liverpool studierte und es hieß, jede Woche zwei Bücher zu lesen und einen Essay zu tippen. Und in der es AUCH hieß, alle zwei Monate mal nach London runterzutuckeln, im Lieblingscafé (The Egg!) fast täglich Carrot Cake "with that white fluffy stuff on it" zu schnabulieren und mit den noch frischen The Wombats nach dem Acoustic-Konzert ein Weinchen zu trinken. Müsste ich diesen zehn Monaten einen - nur einen! - Song zuordnen, so wäre es sicherlich das grandiose "Fuck Forever" von Herrn Doherty und den Babyshambles, welches nicht nur aufgrund des F-Wortes perfekt zu der Arbeiterstadt passt (dann allerdings - tief hinten im Rachen - als "Fochk" ausgesprochen).

Deshalb verpasste Pete Doherty, der sich ja jetzt ganz erwachsen Peter nennt, mir gestern eine gute Portion Glückshormone, als er plötzlich - von mir irgendwie unerwartet - besagtes Lied anstimmte. Und überhaupt hatte ich anderes erwartet: Vielleicht dass er auch in Köln die erste Strophe des Deutschland-Liedes singt (so geschehen in Bayern), auf die Bühne kotzt oder zwischen den Liedern ein bisschen kokst.

Doch gestern kein Skandal! Einfach nur Pete, ein grandioser Gitarrist und Sänger, der aufgrund seiner Heiserkeit gelegentlich, ganz der Brite, etwas Tee schlürfte - Would you like some milk in your hot water? - und das Publikum singen ließ. Knapp 90 Minuten hat er gespielt, die Lieder in ihrer Struktur zerfetzt, oftmals einfach den Refrain wiederholt und spannende Gitarrenriffs eingebaut. Ich für meinen Teil war satt und glücklich nach diesem Abend.


PS: Entschuldigt bitte dieses unscharfe Foto - aber die Veranstalter hatten wie sooft verpennt, mir einen Fotopass auszustellen, weswegen ich während des Konzerts vom Rand her knipsen und folglich stark vergrößern musste...

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