Freitag, 20. November 2009

Rock ohne Schock.


Membris Khan

Heute präsentiere ich euch mal meine - mehr oder weniger - dunkle Seite: Gestern Abend habe ich mich mit einem Kollegen im Kölner Palladium getroffen, um den "Schockrocker" Marilyn Manson dabei zu beobachten, wie er das Publikum mit Bier bespuckt, sich vermeintlich eine Nase Koks zieht und inflationär das Wort "Fuck" gebraucht. Aber "Schockrocker"? Fehlanzeige.

Die Musik jedoch, das gebe ich zu, fasziniert mich gelegentlich, zumindest Songs wie "Disposable Teens", "Sweet Dreams" und "Dope Show" reißen mich mit. 2005 hatte ich den Herren, dessen Name so herrlich Sexbombe und Massenmörder vereint, bereits bei "Rock am Ring" gesehen, ohne wirklich viel mitzubekommen - betrunken sein und rumknutschen war zu diesem Zeitpunkt wichtiger. Doch gestern habe ich mich - in der nur halb gefüllten Halle - eher gelangweilt und den Wunsch gehegt, dem blassen Menschen auf der Bühne Halsbonbons gegen Heiserkeit zuzustecken.

Während des gelegentlich ziemlich mauen Konzertes habe ich deshalb viel darüber nachgedacht, wie sehr sich so ein Musikgeschmack im Laufe des Lebens verändert. Spulen wir zehn Jahre zurück und ihr findet in meinem CD-Regal Korn, Marilyn Manson, Silverchair, Incubus und Nirvana (Auch heute noch eine große Liebe von mir; lasst mich nur einen Song bis an meine Lebensende hören und ich wähle glücklich "Lithium" von Nirvana). Heute bestehen meine MP3s zum größten Teil aus Jazz, Folk und ein bisschen Indie und Alternative. Offensichtlich ist die Zeit vorbei, in der man sich als genervter Jugendlicher mittels harter Musik die Wut aus der Seele schreien musste... ;)

PS: Ich würde euch an dieser Stelle gerne ein paar Bilder zeigen - aber aufgrund eines unverschämten "Knebelvertrages" (nur während des ersten Liedes fotografieren, sämtliche Rechte an die Plattenfirma abgeben - da kann man ja gleich umsonst arbeiten!) haben wir darauf verzichtet, die Kamera mitzuschleppen...

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