Samstag, 11. Juli 2009

Don't judge a book by its cover



Don't judge a book by its cover - dieser altbewährte Spruch kam mir gestern in den Sinn, als ich mir die erste Folge der neuen literaturkritischen Serie "Die Vorleser" im ZDF ansah. Denn ich hatte in einem vorherigen Post Zweifel daran gehegt, dass Amelie Fried, Autorin zahlreicher Frauenschmonzetten, zu differenzierten Buchbesprechungen fähig ist.

Doch herrje! Ja, sie ist es, und sie tut dies auf liebevolle, charmante, aber nicht einseitige Art und Weise. Die von ihr besprochenen Bücher würde ich ohne Frage in mein Regal stellen. Anders allerdings - überraschenderweise - die Person des Ijoma Mangold, in welchen ich, da Feuilletonchef der Zeit, große Hoffnungen gesetzt hatte. Doch Mangold sprechen zu hören, ist leider sehr anstrengend; seine Worte wirken gestelzt, auswendig gelernt und - am schlimmsten - druckreif. Dazu gestikuliert er absolut unpassend und überzogen, lässt sein Gesicht die ganze Palette verfügbarer Mimiken durchwandern und wirkt dadurch einfach nur nervig.

Wir werden sehen, wie sich die Sendung entwickelt - dies war ja erst der Anfang. Ich für meinen Teil finde es allerdings etwas anstrengend, innerhalb einer halben Stunde vier literarische Neuerscheinungen (gestern waren es diese) im Schnelldurchlauf präsentiert zu bekommen - während sich die restliche halbe Stunde der jeweilige Gast ausführlich mit einem Buch seiner Wahl beschäftigen darf.

PS: Spiegel Online trifft den Nagel auf den Kopf und bezeichnet die gestrige Sendung als gemütliches Kaffekränzchen...

1 Kommentar:

Fee ist mein Name hat gesagt…

Das ist interessant. Ich habe es leider nicht gesehen!