Samstag, 14. März 2009

Die Liebe in Zeiten der Aufklärung



"Für viele Männer ist die Klitoris wie eine Waschmaschine - sie wissen ungefähr wo sie steht, aber nicht wie man sie benutzt."

Lange nicht mehr so herzhaft gelacht: Oswalt Kolle (immerhin schon 80 Jahre alt) nahm am gestrigen Abend im Tanzbrunnen-Theater, in welchem er im Rahmen der lit.COLOGNE aufgetaucht war, kein Blatt bezüglich Sexualität vor den Mund. Irgendwie schaffte er es jedoch, dabei nicht im Geringsten obszön zu wirken, so dass man zu dem Schluss kam, dass das Reden über Sex eigentlich nicht schwer sein sollte, nach allem was dieser agile Mann in seinem Leben erreicht hat. Immerhin haben seine Filme wie "Deine Frau das unbekannte Wesen" oder "Das Wunder der Liebe" längst Kultstatus erreicht und den Umgang mit Sexualität maßgebend verändert.

Damals, in den 1960er Jahren, als diese Filme erschienen, schien die Meinung dazu aber noch ziemlich ambivalent gewesen zu sein. So zitierte Kolle einen Vertreter der FSK, der einen seiner Filme einschätzen sollte: "Sie wollen wohl die ganze Welt auf den Kopf stellen, oder? Jetzt soll die Frau schon oben liegen!"

Dann war da noch Alexa Hennig von Lange, der ich schon vor längerer Zeit auf einer EinsLive-Lesung begegnet war und die ich wegen ihrer schönen Art vorzulesen schätzte. Seit gestern Abend mag ich sie nicht mehr. Sie liest zwar immernoch sehr lebhaft (gestern aus ihrem neuen Buch "Peace"), nahm jedoch an dem Gespräch mit den beiden Herren so gut wie gar nicht Teil, oder wich den Fragen wie ein in die Enge getriebenes Tier mit irgendeinem theoretischen blabla aus. Sie wusste offensichtlich nicht, dass sie gerade an einer Podiumsdiskussion teilnahm. Tja.


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