Donnerstag, 2. Oktober 2008

"Die Kunst gehört wieder dem Underground!"

Heute also die Pressekonferenz zur Eröffnung der Art.fair 21. Gestern war mir aufgefallen, das ich mich zwar für einen Dauerzugang zur Messe, nicht aber zur Pressekonferenz mit anschließender Führung angemeldet hatte (auf meine Zerstreutheit ist nämlich verlass) - aber nachdem ich den Namen meiner Redaktion genannt hatte, war der Eintritt kein Problem mehr. Der Teil der Messehallen, der für die Pressekonferenz genutzt wird, besteht aus einem großflächigen, hübsch eingerichteten Gewölbe, in welchem in den nächsten Tagen auch diverse Parties stattfinden werden. Nachdem ich es auf umständliche Weise geschafft hatte, die Pressemappe und den Messekatalog, die riesige Spiegelreflex Kamera und meine Tasche mit allem Kram, den Frau so braucht, erfolgreich zu jonglieren, kriegte ich eine Bionade angeboten und stand erneut vor einem Problem...

Die Konferenz war kurz und schmerzlos, es redeten diverse Menschen, die in irgendeiner Weise mit der Art.fair 21 verbunden sind und teils eine grausam zerstückelte Mischmasch-Sprache benutzten. Die Galeristin der Strychnin Gallery in Berlin, New York und London redet von "Digital Bildbearbeitung" und erklärt enthusiastisch: "Die Kunst gehört wieder dem Underground!" Man möchte "Yeah" rufen, die Baskenmütze tiefer ins Gesicht ziehen und sich die nächste Roth Händle anzünden - aber wir sind ja schließlich im Jahre 2008.

Über das eigentliche Glanzstück der Art.fair 21 - nämlich die Ausstellung selber - gibt es noch nicht viel zu erzählen, wurden wir doch im Akkord durch die Galerieneckchen geschoben und von Informationen überhäuft. Hängen geblieben ist jedoch die Tatsache, dass sich hier etablierte Kunst (ein schicker Gerhard Richter für 580.000€, anyone?!) neben Werken junger Künstler tummelt, und dass dieses Jahr das Gastland Korea mit ansehnlichen Exponaten vertreten ist. Morgen werde Ich das Ganze Spektakel einem prüfenderen Blick unterziehen und die Kunstwerke besser auf mich wirken lassen.

Aber: Die Messe ist absolut sehenswert für jeden, der sich für moderne Kunst interessiert (auch finden sich nur wenige Werke, bei denen man sich ein "Das hätte ich aber auch gekonnt" verkneifen muss)

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