Sonntag, 28. September 2008

Ich hab da so einen Komplex...

... einen Baader-Meinhof Komplex, um es genau zu sagen. Die Verfilmung nach dem Buch von Stefan Aust haben wir zuletzt gesehen, und ich muss sagen: ganz großes Kino! Ich mag deutsche Filme generell sehr gerne, da sie für mich in vielen Situationen den nötigen Ernst mitbringen und von unnötigen Kampf-/Prügel-/Splatter-/oder Liebesszenen absehen. Dass es bei dem durch die Hand von Bernd Eichinger entstandenen Film über die linksradikale RAF dennoch sehr blutig und gewalttätig zugeht, liegt natürlich am Thema selbst. Dafür findet sich hier alles, was in der deutschen Filmszene Rang und Namen hat.

Martina Gedeck stellt Ulrike Meinhof bis in die kleinsten Einzelheiten perfekt dar, Moritz Bleibtreu mit dem Schmollmund verdeutlicht das Bohéme-Leben und die pure Lust nach Abenteuer (ohne Eingrenzungen) des Andreas Baader ebenfalls höchst authentisch. Sogar die kurzen Auftritte von Rudi Dutschke stimmen mit den Original-Aufnahmen aus den 60ern haarfein überein. Nur Bruno Ganz brachte mir persönlich etwas zuviel Hitler in die ganze Sache (Ganz hatte diesen in dem Film "Der Untergang" gespielt), was etwas vom Thema ablenkte. Wer sich einen Überblick über die Taten der Roten Armee Fraktion und den "Heißen Herbst" verschaffen möchte, dem kann ich den Film nur empfehlen. Die ideellen Hintergründe der Mitglieder gehen hier im Wust der Schießereien jedoch teilweise verloren, im Mittelpunkt steht offensichtlich die blinde Brutalität.

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