Mittwoch, 4. April 2012

//Straßenbilder//


Wilhelm Schürmann: Schräges Fenster, 15.4.1980, Dortmund-Steinhammerstr.
aus dem Projekt: Wegweiser zum Glück. Bilder einer Straße 1979-1981 © Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln 2012


Dass ich eine (zugegeben komische) Schwäche für Brandwände habe, dürfte ich hier bereits erwähnt haben - und ich meine nun auch, herausgefunden zu haben, wie diese entstanden ist: Einen großen Teil meiner glücklichen Kindheit habe ich bei meinen Großeltern im Ruhrgebiet verbracht, im Schatten der kokelnden Zeche, mit Sammeln von Katzengold und Kreidebilder malen im betonierten Hinterhof. Die Ausstellung "Wegweiser zum Glück", die aktuell in der SK Stiftung Kultur in Köln gezeigt wird, wirkte deshalb sofort interessant.

Zu sehen sind die Aufnahmen von Wolfgang Schürmann, der im Ruhrgebiet, genauer gesagt in der Steinhammerstraße in Dortmund aufgewachsen ist - höchst wahrscheinlich auch wie ich zwischen zischenden Öfen, rußigen Kohlenkellern und Schlaglöchern im Straßenpflaster. Zwischen 1979 und 1981 kehrte er (der 1946 geboren wurde) in seine Heimat zurück und dokumentierte diese zerbröselte Welt, die auch lange nach Ende des zweiten Weltkriegs noch ihre Wunden leckte.

Da ein Großteil der Feuer spuckenden Zechen schon lange geschlossen ist und die Sanierungswelle (glücklicherweise) auch das Ruhrgebiet erreicht hat, bewirken seine Fotografien heute eine Zeitreise in eine Welt, die es so nicht mehr gibt.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 12.August 2012, und zwar täglich außer Mittwoch von 14 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet euch 4 Euro oder 2,50 Euro ermäßigt und Montag sogar gar nichts.

1 Kommentar:

Fee ist mein Name hat gesagt…

Hach, Heimatgefühle :)!