Montag, 11. Oktober 2010

Hoch die Kameras


Carina Linge: Stilleben S.P., Auflage: 3+1 (a.p.), 40,5 x 60 cm, 2008 © courtesy Jarmuschek+Partner

Ich werde diesen Monat wahrscheinlich viel Ausdauer und Handcreme brauchen, um meine vom Tippen gestressten Hände zu beruhigen. Denn kaum haben die zahlreichen Kunstmessen in Berlin die Pforten geschlossen, winkt auch schon energisch das nächste Großprojekt: Der Europäische Monat der Fotografie, der am Donnerstag, 14. Oktober in der Berlinischen Galerie in Kreuzberg eröffnet wird und über einen Zeitraum von sechs Wochen mit nicht weniger als 140 verschiedenen Ausstellungen und anderweitig orientierten Veranstaltungen protzt.

Ich möchte jetzt gar nicht versuchen, euch einen gut geordneten Überblick über das wahrhaftige Gestrüpp an Vernissagen verschaffen - dazu schaut ihr euch am besten selbst im umfangreichen und sehr schön geordneten Veranstaltungskalender um. Aber ein paar Schmankerl habe ich dennoch bereits herausgepickt: Freunde der Fotografie vergangener Zeiten sollten sich zur Ausstellung "Menschen, Dinge, Menschwerk" in die Berlinische Galerie begeben, in der Werke von Emil Otto Hoppè gezeigt werden, sowie Abzüge des nicht unbedingt unbekannten Arno Fischer.

Wer sich eher für moderne Knipserei erwärmen kann, geht zum Beispiel zu Jarmuschek+Partner im Projektraum Sophienstraße. Dort - siehe Titelbild - präsentiert Carina Lange unter dem Titel "Einsamer Eros" ihre eindringlichen Arbeiten, die sich um die Themen Vereinsamung und Verwahrlosung des Menschen in der heutigen Zeit drehen. Oder in die White Gallery, in deren Räumlichkeiten Ione Rucquoi unter dem Titel "Silent Companions" die historische Rolle der Frau untersucht und dabei Bilder zur Schau stellt, die wie gemalt wirken.

Der Europäische Monat der Fotografie läuft vom 15. Oktober bis zum 28. November. In den Galerien ist der Eintritt frei, in den Museen (z.B. Berlinische Galerie) müsst ihr gelegentlich etwas Eintritt bezahlen.

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