Donnerstag, 12. März 2009

Der Rest vom Chromosomensatz



Völlig unvermittelt stieß ich an diesem äußerst grauen Kölner Vormittag auf ein kulturelles Schmankerl: Die Ausstellung von Verena Oppenhoff mit dem interessanten Titel "Der Rest vom Chromosomensatz" in der Galerie Benninger. Die Dame findet ihre Inspiration in Artikeln und Studien der New York Times (denn die gebürtige Kölnerin ist Wahl-New-Yorkerin), deren Themen sie kritisch, aber auch humorvoll in Szene setzt. So beschäftigt sie sich zum Beispiel mit einer Umfrage, die ergab dass Amerikaner in den gerade aktuellen Finanzkrisenzeiten vermehrt zu Junk Food greifen. Oder dass das Auslassen eines gehaltvollen Frühstücks viel eher zu Fettleibigkeit führt, als eben der Genuss eines solchen.

Wie man sieht arbeitet Frau Oppendorf sehr gerne mit den verschiedenen Stickfunktionen ihrer Nähmaschine, sie zeichnet mit Nadel und Faden, und stellt so ein Jahrhunderte altes Gewerbe in harschen Kontrast zu den Gruseligkeiten und Kuriositäten des Alltags. Die Kunst der wirren Fäden ist es genau, was sofort meine Aufmerksamkeit erweckte, denn gerne erinnere ich mich zurück an die kleine und sehr feine Ausstellung "Nadelarbeit - Gut" im Museum für Verwandte Kunst.

Die Galerie Benniger (Moltkestraße im Belgischen Viertel) zeigt die Werke noch bis zum 25.März, man sollte sich also beeilen. Geöffnet ist Dienstag bis Freitag 15-19 Uhr sowie Samstags 12-16 Uhr. Und der Eintritt ist natürlich frei.

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